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LVR Rheinland - Paul-Clemen-Preis verliehen

Verantwortlicher Autor: Landschaftsverband Rheinland Bonn, 15.10.2018, 16:15 Uhr
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Bonn [ENA] Paul-Clemen-Preis für die Erforschung des Lebenswerks René von Schöfers. Preisträger Moritz Wild aus Bergisch Gladbach erhält 10.000 Euro. Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) hat im LVR-LandesMuseum Bonn den Paul-Clemen-Preis für eine herausragende Dissertation auf dem Gebiet der rheinischen Kunstgeschichte verliehen. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis ging an Dr.-Ing. Moritz Wild aus Bergisch Gladbach.

Das Thema seiner prämierten Forschungsarbeit: „Architekturlehre und Städtebau der zwanziger bis fünfziger Jahre im Regierungsbezirk Aachen: René von Schöfer (1883-1954)“. Der Architekturhistoriker Moritz Wild hat das Lebenswerk des Hochschullehrers und Stadtplaners René von Schöfer erfasst und wissenschaftlich unter die Lupe genommen. „Eine enorme Leistung in Anbetracht des großen Wirkungskreises von Schöfers“, so Laudatorin Anne Henk-Hollstein, Vorsitzende der Landschaftsversammlung Rheinland:

„Ob Jülich, Schleiden, Aachen, Linnich, Hückelhoven-Ratheim oder Aldenhoven – am Wiederaufbau dieser kleinen und großen Städte im Regierungsbezirk Aachen hat der 1883 in Teheran geborene Österreicher René von Schöfer maßgeblich mitgewirkt.“ Als Hochschullehrer an der RWTH Aachen beeinflusste von Schöfer über die eigene Planungstätigkeit hinaus das Baugeschehen im westlichen Rheinland. Von der Weimarer Republik über die Zeit des Nationalsozialismus bis in die Nachkriegszeit reichten die aktiven Jahre von Schöfers, deren Bedeutung der Clemen-Preisträger zum Nutzen der Denkmalpflege im Rheinland erforscht und auf 484 Seiten dargelegt hat.

Die Vorsitzende der Landschaftsversammlung Rheinland brachte vor geladenen Gästen ihre Anerkennung für die Leistung Wilds zum Ausdruck: „Was führt einen noch recht jungen Menschen dazu, sich eines einzelnen Themas anzunehmen und jahrelang dabei zu bleiben, bis alle Wissensschätze, die es dazu geben mag, gehoben sind? Allein die Disziplin, von morgens bis abends, über Wochen und Monate, in Archiven zu verbringen, vergilbte und vom Alter brüchige Papiere zu studieren, Handschriften zu entziffern, Unsortiertes zu sortieren und Unverständlichem einen Platz im Gesamtkontext zuzuweisen, erfüllt mich mit Respekt.

Und stellvertretend für den LVR auch mit Dank.“ Denn Moritz Wild sei für das LVR-Amt für Denkmalpflege ein regelrechtes Auskunftsbüro, wenn es um städtebauliche Fragen im westlichen Rheinland gehe. Die Dissertation sei ein großer Gewinn für die Denkmalpflege, bestätigte auch Landeskonservatorin Dr. Andrea Pufke als Mitglied der Auswahljury. Deren Vorsitz hat der Bonner Kunsthistoriker Prof. Dr. Roland Kanz. Einmal im Jahr verleiht der Landschaftsverband Rheinland den renommierten Paul-Clemen-Preis. Mit der Auszeichnung erinnert der Kommunalverband an den Bonner Kunsthistoriker Paul Clemen, der als erster Provinzialkonservator der Rheinprovinz die amtliche Denkmalpflege im Rheinland begründet hat.

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